Fahrt nach Sainte-Luce, 6.-11. Juni 2025


Der Besuch des Freundeskreises beim Partnerverein Cercle d’Amis Sainte-Luce / Herzogenaurach über Pfingsten hatte in diesem Jahr „Stadtentwicklung in Nantes und Saint-Nazaire“ zum Thema.


Die 34 Teilnehmer aus dem Freundeskreis wurden begleitet von 8 Mitgliedern der Abteilung Freiluftsport und Kultur des ASV Niederndorf. Diese folgten einer Einladung des Wandervereins Pieds Rieurs, Sainte-Luce (übersetzt: Lachende Füße) zum Kennenlernen und zu Wanderungen in Nantes und der Region. Damit wurde ein neuer Kontakt zwischen Vereinen der Partnerstädte auf den Weg gebracht. Zudem wird durch Herrn und Frau Wegman das Herzo TV über diese Reise berichten.

 


Die Anreise erfolgte über 2 Tage mit Zwischenstopp in Troyes.

 

Am Samstagnachmittag wurden die Teilnehmer in Sainte-Luce-sur-Loire begrüßt von der Präsidentin des Cercle d’Amis Annick Gaudicheau, dem Stellvertreter des Bürgermeisters für Kultur und internationale Beziehungen Franck Steinmetz, dem Stadtbeauftragten für Internationale Beziehungen Denis Poillerat und von Michel Chupin, dem Präsidenten der Pieds Rieurs.


Zur Besichtigung von Nantes am Pfingstsonntag konnten Gastgeber und Gäste den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Dieser ist sonntags kostenlos. Nantes, die frühere Hauptstadt der Bretagne, war auch in der Vergangenheit eine bedeutende Hafen- und Handelsstadt. Neben dem Handel mit Zucker waren Transport und Verkauf von Sklaven die Haupteinnahmequelle. Unser Stadtrundgang führte uns entlang des meditativen Weges des „Memoriums zur Abschaffung der Sklaverei“, wo dieser Epoche gedacht wird.

 

Auf der Loire-Insel, dem ehemaligen Werftgelände, wurde uns erklärt, wie Nantes es geschafft hat, nach dem Niedergang des einst wichtigsten Hafens Frankreichs zu einer modernen Industriestadt mit einer zukunftsweisenden Infrastruktur und weltweit anerkannter moderner Architektur zu werden. Gerade für junge Leute werden dabei Freiräume für die Verwirklichung neuer Ideen geschaffen. Das konnten wir besonders eindrücklich im Museumsbereich „Machines de l’Île“ erleben. Dort sind, inspiriert von Jules Verne, skurrile Roboter in Bewegung. Am Nachmittag wurden Spaziergänge in kleineren Gruppen entlang der „grünen Route“ unternommen. Es erwarteten uns einige spannende Kunstinstallationen - insgesamt sind es über 130 Kunstwerke im öffentlichen Raum. Die Schaffung dieser Freiräume für Kreativität und Liberalität hat der Stadt Nantes neuen Aufschwung sowohl touristisch auch als Lebensraum für die Stadtbevölkerung verliehen.

 

Der gemeinsame Ausflug am Dienstag führte in die Hafen- und Industriestadt Saint-Nazaire. Sie spielte eine besondere Rolle während der Zeit der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg. Wir besichtigten die Werft „Chantiers de l’Atlantique“, die größte Werft für Kreuzfahrtschiffe in Europa. Es war beeindruckend zu erfahren, wie haushohe stählernen Baugruppen mit Hilfe von Portalkränen zu einem Kreuzfahrtriesen zusammengefügt werden. Der monströse deutsche U-Boot-Bunker dominiert den Hafen von Saint Nazaire bis heute. Er erinnert uns einmal mehr daran, dass unsere deutsch-französische Freundschaft und alle Anstrengungen für Frieden und Verständigung aktuell wichtiger sind denn je. An dieser Stelle geht ein Dank an den deutsch-französischen Bürgerfonds, der diese Projekte unterstützt und der auch unsere Reise gefördert hat.

 

 

Höhepunkt war auch diesmal das gemeinsame Fest der Partnervereine Cercle d’Amis und Freundeskreis, zusammen mit den Delegationen der Pieds Reurs und des ASV Niederndorf und der Stadtverwaltung. Einige der Gäste trugen - als Überraschung - Dirndl bzw. Trachtenjanker, wie bei uns an Pfingsten zur Bergkirchweih üblich. Wir Gäste waren überwältigt vom liebevoll dekorierten Saal und dem vielfältigen, von den Gastfamilien zubereiteten Buffet. Unser Dankeschön wurde von einem spontan auf der Hinfahrt im Bus zusammengefundenen Chor überbracht. Zu Beginn des Abends wurden wir von Bürgermeister Anthony Descloziers offiziell empfangen. Er wurde begleitet von mehreren Mitgliedern des Stadtparlaments Sainte-Luce, darunter Franck Steinmetz, Stellvertreter des Bürgermeisters für Kultur und internationale Beziehungen und Denis Poillerat, dem Stadtbeauftragten für Internationale Beziehungen. Der Bürgermeister lud uns ein, die neu entstandenen Parkanlagen und grünen Zonen in Sainte-Luce-sur-Loire zu erkunden. Er zeigte sich zufrieden, dass so viele gemeinsame Projekte mit Herzogenaurach in den letzten Jahren verwirklicht werden konnten und versprach, sich auch in Zukunft für Austausch im kulturellen, sprachlichen oder auch sportlichen Bereich zu engagieren.

 

Annick Gaudicheau, die Präsidentin des Cercle d’Amis Sainte-Luce, und ebenso Christa Nitschke, 1. Vorsitzende des Freundeskreises Herzogenaurachs, bedankten sich in ihren Reden bei den Gastfamilien und der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit. Sie betonten beide, dass es heute wichtiger denn je sei, sich für Verständigung einzusetzen und andere dazu einzuladen, beim Austausch mitzumachen. Unser Ziel ist es, einander besser zu verstehen, Gemeinsamkeiten zu entdecken und das Anderssein als Bereicherung anzunehmen.

 

Mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen 2026 in Herzogenaurach und voll der schönen Erinnerungen traten wir am Mittwochmorgen die Heimreise an.

 

Christa Nitschke 16.06.2025

 

 

Dieses Projekt wurde gefördert vom

DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN BÜRGERFONDS

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