Bekannte Spezialitäten aus der Bretagne und der übrigen Region um Nantes sind:
Besonders hervorheben möchten wir hier das Meersalz aus der Region um Guérande und den Muscadet-Sèvre et Maine sur Lie. Des Weiteren finden Sie hier einen Lesetipp aus der Partnerregion.
Das Gebiet um Guérande ist von flachen Wasserbecken geprägt. Das Meerwasser bewegt sich langsam durch diese Becken und wird dabei immer wärmer, bis es in den innersten Becken ankommt, den œillets (Kristallisierungsbecken). Das sind die Erntebecken, in denen das Wasser eine Temperatur von etwa fünfzig Grad erreicht, so dass das Salz kristallisiert und auf den lehmigen Grund fällt. Es ist das grobe, graue Meersalz. Die Fleur de Sel, die Salzblume dagegen bildet sich auf der Oberfläche, ist äußerst rar, schneeweiß und entsteht nur bei sehr heißem Wetter und Ostwind, in seltenen Fällen auch bei Westwind. Mit einem hölzernes Gerät (Lousse, einen Besen ohne Borsten) an einem langen Stiel geht der Saunier, der Sälzer, unter die Fleur de Sel und hebt sie vorsichtig an Land. Wie wertvoll dieses Salz ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass im Schnitt auf einem Salzfeld eine Tonne grobes Salz pro Jahr geerntet wird, aber nur 40 Kilogramm Fleur de Sel, abhängig von Wind und Wetter.
Fleur de Sel würzt nahezu alle Speisen bei Tisch auf eine aparte Weise. Angefangen bei gebratenem Fleisch oder Fisch, über Gemüse und Salate. Man verwendet nur eine Prise auf fertig gekochtem oder
roh zubereitetem Essen. Es schmeckt auf eine dezente und angenehme Art salzig. Besonders zum Salzen von gegrilltem Fleisch ist es ideal. Aber auf keinem Fall sollte man es mitkochen, denn dazu ist es
zu wertvoll.
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Das Weinbaugebiet Muscadet-Sèvre et Maine liegt auf der linken Seite der Loire bei der Stadt Nantes. Um die Bezeichnung Muscadet-Sèvre et Maine sur lie tragen zu dürfen, müssen die Weine nach der Vergärung mindestens bis zum 1. März des der Ernte folgenden Jahres im Gärbehälter im Kontakt mit der Gärhefe verbleiben. Die Flaschenabfüllung erfolgt unmittelbar nach dem Abstich jedoch spätestens am 30. November des der Ernte folgenden Jahres. Der längere Kontakt mit der Hefe und den Schalen verleiht dem Wein ein komplexeres Aroma und eine größere Frische. Außerdem behält der Wein einen leichten Kohlensäuregehalt, so dass der Wein leicht prickelt. Er wird ausschließlich aus der Rebsorte Melon de Bourgogne gewonnen.
Ein Muscadet-Sèvre et Maine ist in der Regel ein einfacher und unkomplizierter Wein, der durch seine Frische, Fruchtigkeit und durch sein leichtes Moussieren besticht. Er ist ein guter Begleiter von Meeresfrüchten und wird aufgrund seines nicht zu hohen Alkoholgehalts lokal auch als Durstlöscher und Aperitif geschätzt. Am besten trinkt man ihn jung und frisch bei einer Trinktemperatur von 8–10 °C.
Ein Lesetipp von dp:
Ich muss den Leseratten unter Euch doch von einer meiner letzten Lektüren etwas sagen. Es ist da nämlich von unserer Region die Rede.
Ganz konkret: Ein gewisser Bannalec (Pseudonym eines deutschen Schriftstellers, der sich irgendwo in der südlichen Bretagne niedergelassen hat) hat für seinen Krimi die Region zwischen Golfe
du Morbihan et Salinen von Guérande als Kulisse gewählt, also Landschaften, die wir mit Euch wiederholt besucht haben, und unleugbar bretonischen Charakter haben.
Nicht die Story selbst hat mich so sehr gefesselt, obwohl es sich um einen guten Krimi handelt, sondern mehr die grandiosen Landschaften, die ‚Bannalec‘ ganz beispielhaft beschreibt und seine intime Kenntnis von Land und Leuten. Er hat sich mit der Kultur und den Traditionen der Bretagne, nicht zuletzt mit der Gewinnung von Salz (Bretonisches Gold), so vertraut gemacht, dass man sich, ganz anders als in Nantes und Umgebung, in die typische, authentische Atmosphäre der südlichen Bretagne versetzt fühlt.
Ich wünsche Euch bei dieser Lektüre sehr viel Spaß.
dp
Bretonisches Gold
Von Jean-Luc Bannalec
Verlag Kiepenheuer und Witsch (2014)
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